West-Norwegen: Viiiiiel Wasser und Berge

Wir fahren von Oslo erstmal Richtung Südwesten, weil wir unbedingt den Lysefjord mit seinen Attraktionen Praekestolen und Kjerag sehen möchten.

Auf dem Weg zum Lysefjord kommen wir zunächst an der größten Stabkirche Norwegens, Heddal, vorbei. Gerade noch 20 Minuten bleiben uns bis zur Schließung, aber das reicht auch vollkommen, denn von innen gibt es nicht allzu viel zu sehen, es kostet nur Geld. Die Stabkirchen gehen in ihrer Bauweise auf die Wikingerzeit zurück und werden von senkrechten Balken (Stäben) getragen. Kurz darauf läuft uns der erste Elch in freier Wildbahn über die Straße und posiert ohne Scheu für unser Fotoalbum!

Kurz darauf, als wir bei einer weiteren Stabkirche in Eidsborg picknicken, zeigt uns der Himmel ein wahrhaft mystisches Licht- und Regenbogen-Szenario. Vielleicht habt ihr auch schon einmal versucht, einen leuchtenden Regenbogen mit der Kamera einzufangen, und seid vom Ergebnis auf dem Foto dann eher enttäuscht gewesen? Wenn es auf dem Bild bereits so aussieht wie unten, könnt ihr die Farbenpracht des Lichtspektakels in natura sicher erahnen.

Und nun kommt der Teil mit vielen vielen Landschaftsbildern. Es geht in steilen Straßen Fjorde hinunter und wieder hinauf, an einsamen Seen und Schneefeldern vorbei. Am Morgen ist unser Auto plötzlich von einer Schafherde umringt...

Ein schöner trockener Tag ermöglicht uns eine Wanderung hoch auf den Kjerag oberhalb des Lysefjordes. Die Felsen sind steil und bei Regen deswegen zu gefährlich. Berühmt ist vor allem der zwischen zwei steile Felswände eingeklemmte Felsblock. Nervenkitzel bei Besteigung garantiert! Auf der Tour sind wir natürlich nicht allein, die Wanderung ist bei fitten Touristen sehr beliebt.

Schnell wechselt am Abend das Wetter... die angekündigte "spektakuläre Serpentinenstraße" hüllt sich in dichten Nebel. Auf der Touri-Fähre durch den Lysefjord sehen wir dann auch nur den unteren Teil der Felswände... die imposante natürliche Aussichtsplattform Praekestolen, die auf einer 600m hohen Felswand throhnt, können wir nur erahnen. Wir steigen in einem kleinen ruhigen Ort namens Forsand aus der Fähre, und warten zwei Regentage ab. Dann fahren wir weiter und verschieben die Besteigung der Kanzel (Praekestolen) auf das nächste Mal.

Als nächstes steuern wir den Hardangerfjord an. Wir nähern uns ihm von Süden, vorbei am Latefossen, einem Doppel-Wasserfall. Direkt an der Straße gelegen, auch geeignet für kurze Zwischenstopps von Busladungen voller hektisch fotografierender Japaner.

Vorbei an Kirschbäumen (ja, der Hardangerfjord ist die Obstkammer des Landes) und Ständen mit Erdbeeren (in Deutschland ist die Erdbeerzeit schon vorbei, was?) kehren wir in einem einfachen netten Campingplatz in Ringöy ein, um mal wieder zu duschen.

Von Kinsarvik aus unternehmen wir eine sehr schöne Wanderung durch ein Tal Richtung Hardangervidda, an der man an vier Wasserfällen vorbeikommt!

Wir nehmen wieder mal eine Fähre, und ein beflissener Angestellter stellt fest, dass wir bei ganz genauer Messung mit dem Metermaß nicht mehr in die deutlich günstigere Kategorie der Fahzeuge unter 6m Länge passen, es sei denn, wir nähmen die Fahrräder ab und klappten den Ständer hoch. Jaja. Zum Glück wird nicht überall so genau nachgemessen...

Nun sind wir auf dem Weg nach Bergen, und direkt am Weg liegt ein weiterer grandioser Wasserfall: der Steinsdalsfossen. Die Besonderheit dieses Wasserfalls ist, dass man hinter der herabstürzenden Wasserwand hindurchgehen kann, ohne nass zu werden.

So, das war jetzt viel Wasser in einem Bericht, nicht wahr? Bergen soll ja die regenreichste Stadt Europas sein, wir sind gespannt.